Meine Erfahrungen mit ETFs
Vorab: Der Beitrag dient einzig für Informationszwecke und ist keine Anlageberatung. Jeder ist selbst für seine Finanzen und finanzielle Situation verantwortlich. Ich übernehme keine Haftung für jegliche Fehlinterpretationen. Die Inhalte meiner Seite wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität sind nicht gewährleistet. – Mehr Infos -> Impressum.
Was sind überhaupt ETFs?
ETF ist die Abkürzung für „Exchange Traded Fund“ und ist ein an der Börse gehandelter Indexfonds. Klassisch bildet zum Beispiel, wie der Name schon sagt, ein Index DAX, Nasdaq, S&P500 ab. Mittlerweile gibt es hunderte verschiedene Arten von ETFs die sich auf Märkte, Länder, Branchen, Anleihen, Rohstoffe oder Immobilien fokussieren.
ETFs bieten mittlerweile eine sehr gute, kostengünstige Alternative oder Ergänzung, um über längeren Zeitraum Geld anzulegen und sich einen Grundbaustein für die Rente aufzubauen.
Durch hohe Diversifikationen gerade bei den allgemeinen ETFs wie beispielsweise dem MSCI World, Emerging Market oder All Country World kann man sich mit geringfügigem Wissen und geringem Zeitaufwand ein solides und kleines Vermögen aufbauen.
Risiken berücksichtigen…
Natürlich gibt es ebenfalls Risiken. Denn ohne Risiken gibt es keine Rendite. Jedoch zeigt die Historie, dass der Aktienmarkt über mehrere Jahrzehnte steigt und es kurzeitig durch einen „Crash“ oder Kurschwankungen zu Verlusten kommen kann. Doch je länger der Anlagehorizont ist, umso geringer die Wahrscheinlichkeit, dass man Geld verliert. Meiner Meinung nach überwiegen die Chancen die Risiken.
Das Bild zeigt den DAX Verlauf seit 1988. Auf lange Sicht, also über mehrere Jahrzehnte, sieht man dass er von unter 2.000 Punkte auf 12.000 Punkte im Jahr 2018 angestiegen ist. Am Anfang vom Jahr 2022 ist er mittlerweile auf 16.000 Punkte gestiegen.
Natürlich ist das Bild hier nur auf mittlerweile 40 deutsche Unternehmen bezogen und hat eine geringe Diversifikation. Jedoch ist das Beispiel auf den gesamten Markt übertragbar. Auf lange Frist wachsen die Umsätze und die Gewinne der Unternehmen und somit die Weltwirtschaft.
Ausstiegszeitpunkt planen…
Es kommt natürlich auf den Verkaufszeitpunkt an, wann Teilverkäufe geplant sind und in welcher Marktlage man sich gerade befindet, ob man mit Gewinn oder Verlust den ETF verkaufen muss.
Je nach Anlagehorizont sollte man verschieden Ausstiegsszenarien planen und neben ETFs noch zusätzlich auf andere Assetklassen wie Immobilien, P2P Kredite oder Kryptowährung setzen. Auch wenn viele eine eigene Immobilie für Renditekiller halten, bietet sie im Rentenalter eine hohe Sicherheit. Vorausgesetzt sie ist abbezahlt.
Umso jünger man ist, umso so mehr kann man Geld in Aktien und ETFs halten. Wenn man älter ist und wenige Jahre vor der Rente ist, sollte man langsam an Gewinnmitnahmen denken um ein erstes Polster zu haben, falls es zu Kursrückgängen kommt und man einen Verlust aussitzen muss.
Passive Einnahmen zu generieren…
Alternativ ist es mögliche auch über ETF’s passive Einnahmen zu generieren. Es gibt in ETFs Unternehmen die ebenfalls Gewinne in Form von Dividenden ausschütten. Da man durch einen ETF Anteile von Aktien kauft ist man ebenfalls berechtigt Anteile der Dividenden zu erhalten.
Thesaurierend/Ausschüttend einfach erklärt…
Ausschüttend
Darum muss man bei ETFs unbedingt unterscheiden zwischen thesaurierend und ausschüttend. Die ausschüttende Form bedeutet, wie der Name schon sagt, dass die Dividenden ausgeschüttet werden. Beispielsweise erhalte ich quartalsweise Erträge ausgezahlt und habe somit ein passives Einkommen. Der Vorteil ist wiederum, dass ich bei fallenden Kursen trotzdem regelmäßig Auszahlungen erhalte, die ich dann beispielsweise für meinen Lebensunterhalt nutzen kann.
Thesaurierend
Wieso gibt es dann überhaupt thesaurierende ETFs und was bedeutet überhaupt thesaurierend?! Thesaurierend beschreibt die direkte und automatische Wieder-Investition der Dividenden. Das heißt von den Dividenden werden automatisch Unternehmensanteile vom ETF Anbieter gekauft, wodurch der Kurs dementsprechend stärker steigt als bei ausschüttenden. Der Vorteil hierbei ist, dass der Zinses-Zinseffekt kann sich deutlich besser entfalten.
Bei Ausschüttungen muss nach dem Freibetrag von 801 Euro pro Person Kapitalertragssteuern, Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag gezahlt werden. Was bei einer erneuten Investition dazu führt, dass weniger Kapital eingesetzt werden kann, um weitere ETF Anteile zu kaufen.
Thesaurierend lohnt sich meistens mehr, wenn man noch lange Zeit zum Investieren hat und das Geld noch nicht benötigt. Alternativ zu den Ausschüttungen können dann auch ETF Anteile verkauft werden, was natürlich bei niedrigen Kursen schmerzlich sein kann, weil bei einer Erholung des Kurses dann wiederum weniger Aktienanteile von einem Kursgewinn profitieren.
Schlussendlich gibt es für mich kein richtig oder falsch bei dem Thema, da ich keine Glaskugel habe und auch nicht weiß, wie die finanzielle Situation und Anlagestrategie jedes einzelnen aussehen.
(Dividenden sind Gewinnausschüttungen, die jährlich, quartalsweise oder monatlich an die Anteilseigner/Aktionäre ausgeschüttet werden.)
Zeitaufwand notwendig…
Wie man sieht, ohne etwas Zeitaufwand und das Abgleichen der Ziele zu den aktuellen Depotbestand, ist diese Form der Anlage ebenfalls nicht möglich. Meiner Meinung hält sich der Zeitaufwand sehr gering und andere Anlagenformen benötigen ebenfalls etwas Zeit. Man bekommt wie immer im Leben nichts geschenkt.
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Nun aber ab in die Praxis….
Für mich ist es nochmals wichtig zu erwähnen, dass jeder seine eigene Strategie finden muss. Jeder besitzt ein anderes Sicherheitsgefühl. Der eine liebt das Risiko, der andere wird schon nervös wenn er 100 oder 200 Euro verliert. Darum ist es wichtig, dass jeder selbst entscheidet, wieviel er investiert und mit wieviel Risiko er arbeiten möchte. Eins darf man nicht vergessen. Geld ist nicht alles. Wenn du etwas weniger Rendite machst und du dich dadurch voll und ganz auf dein Leben konzentrieren kannst ist das mehr wert, als wenn du versuchst noch mehr Geld zu machen, dich dabei unwohl fühlst, um das letzte Prozent heraus zu quetschen.
Konkret heißt das der eine möchte 90% Prozent seines Geldes in Kryptowährungen haben der andere verzichtet komplett darauf. Viele behaupten ein eine hohe Cashquote auf dem Festgeld, Sparbuch oder Girokonto sei schlecht. Wissen die, was für dich gut ist und in welcher Lebenssituation du bist? Vielleicht bist du kurz vor der Rente, da ist es wichtig einen höheren Cash Anteil zur Verfügung zu haben. Oder du bist jung und hast keinerlei Verpflichtungen. Dann kann man natürlich auch höhere Risiken fahren.
Das wichtigste Learning ist, sehe dich! Analysiere deine Risikobereitschaft, deine Lebensumstände und investiere dann sinnvoll! Meiner Meinung nach lohnt es sich unabhängig vom Alter sich mit Investments in ETFs auseinander zu setzen.
Anlage – Inspirationen
Nun aber zu ein paar Inspirationen und Ideen, wie man investieren kann und was für Strategien es geben kann.
1. Allgemeine Strategie Verteilung Vermögen
Bevor du dich überhaupt mit Investments in ETFs beschäftigst ist es wichtig sich erst einmal mit deiner finanziellen Situation auseinander zu setzen.
Mit folgenden Fragen solltest du dich auseinander setzen…
Habe ich Schulden? Wenn ja, was für Schulden sind es? Konsumschulden oder andere Schulden?
Hierzu habe ich auch schon der ein oder andere Artikel geschrieben! Es ist wichtig zwischen Konsumschulden und zum Schulden auf Firmenanteile oder Immobilien zu unterscheiden. – Siehe auch #F7 Konsumschulden I & #F15 Konsumschulden II.
Wie ist die bisherige Aufteilung meines Gesamtvermögens?
Natürlich ist nicht nur eine Diversifikation im ETF selbst notwendig, sondern immer auf das Gesamtvermögen zu betrachten. Zahle ich beispielsweise gerade ein Haus oder eine Wohnung ab und investiere ich nicht in andere Assets, dann habe ich definitiv ein Klumpenrisiko. Investiere ich nur in ETFs kann ich ebenfalls ein Klumpenrisiko, was die Assetklassen, angeht erschaffen. Deswegen finde ich wichtig, dass man auch unter Assetklassen diversifiziert. Ich bin der Meinung, dass man in Immobilien, ETFs und Aktien, P2P Kredite, Firmenanteile, Kryptowährungen und viele weitere Assetklassen zumindest in zwei verschiedene Klassen investiert. Jedoch muss schlussendlich jeder selbst entscheiden, ob er sich nur mit Immobilien, nur Aktien oder einer Mischung wohl fühlt.
Siehe auch #F2 -Einnahmequellen
Wie viele Ausgaben und Einnahmen habe ich? Wieviel Geld kann ich überhaupt investieren?
Um einen Überblick zu bekommen, wieviel Geld du auf die Seite legen kannst, musst du herausfinden, wieviel du überhaupt am Anfang des Monats du für Investitionen ausgegeben kannst. Du musst herausfinden, wie hoch deine Fixkosten sind und auf wieviel Geld du jeden Monat verzichten kannst. Das investierte Geld sollte für die nächsten Jahre angelegt bleiben und im besten Fall über mehrere Jahrzehnte investiert bleiben.
Das heißt benötigst du das Geld mittelfristig in den nächsten fünf Jahren ist das Risiko und die Sinnhaftigkeit in einen ETF zu investieren genaustens zu hinterfragen. Neben dem ansparen eines Notgroschen solltest du dir gut überlegen, ob du weiteres Geld kurz bis mittelfristig benötigst. Wenn du das berücksichtigt hast, heißt es so schnell wie möglich loszulegen, egal ob die Summe von 10, 100 oder 1000 Euro pro Monat herauskommt.
Erstelle eine Sparplan und wenn du etwas mehr Geld übrig hast, dass du gerade nicht benötigst, kannst du dieses über Einmalkäufe ebenfalls investieren.
Siehe auch #F1 Finanzielle Einstellung – Haushaltsbuch
In welcher Lebenssituation befinde ich mich gerade?
Ich finde es immer schwierig Freunden und Verwandten Tipps zum eigenen Vermögensaufbau zu geben. Oder zu zeigen wie ich da für mich selbst vorgehe. Jeder lebt unterschiedlich, hat unterschiedliche Einkommensströme, verdient etwas mehr oder weniger. Der Eine hat Kinder, der Andere studiert gerade und wiederum der andere steht kurz vor der Rente oder ist mittlerweile schon in der Rente. Das heißt jeder befindet sich in einer anderen Lebenssituation und besitzt unterschiedlich Mittel.
Somit kann nicht jeder die gleiche Investitionskredite fahren. Jede ist individuell. Des Weiteren benimmt sich jeder auch unterschiedlich. Der Eine wird schon verrückt, wenn er 300 Euro minus im Depot hat, den Anderen lässt es kalt, ob er jetzt 300 Euro oder 3.000 Euro gerade im minus ist. Je älter man wird, umso mehr geht es um den Kapitalerhalt und den anschließenden Kapitalverzehr. Das heißt, das Risiko sollte im Alter sinken und nicht zu nehmen.
Als junger Mensch hat man noch genug Zeit, um Fehler auszumerzen oder eine Dürrephase auszusetzen. Passiert das im Alter hast du ein Problem. Darum bin ich der Meinung, dass du in jungen Jahren öfters all in investiert sein solltest und im Alter mehr liquide zur Verfügung haben und eventuell nur noch ein Drittel in ETFs zu haben, ein Teil in Festgeld und ein Teil auf dem Giro oder Tagesgeldkonto. Schließlich willst du davon leben und nicht das Kapital bis zum Ende deiner Tage halten.
Es muss jeder für sich selbst entscheiden, in welcher Phase er sich gerade befindet und wieviel er investieren kann. Du selbst bist verantwortlich für deine Entscheidung, deine Risikobereitschaft und Strategie. Andere können dir nur das Wissen vermitteln und dir ihre Ideen zeigen.
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2. Anlagestrategie – Ein ETF-Strategie
1. Anlagestrategie – Ein ETF Strategie ohne Small Caps
- 100 % All Country World
- 90 % World, 10 % Emerging Market
- Large und mid caps, ohne small caps
- z.B. ETF Vanguard FTSE All-World UCITS ETF oder MSCI All Country World-Index (MSCI ACWI
2. Anlagestrategie – Ein ETF Strategie mit Small Caps
- 100 % All Country World
- Large und mid caps, ohne small caps
- z.B SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF
3. Anlagestrategie – Zwei ETFs Strategie – All World + Small caps
- 85 % All Country World + 15% Small caps
- Large, mid und small caps
- z.B. Vanguard FTSE All-World UCITS ETF + iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF
4. Anlagestrategie – Zwei ETFs Strategie – 70 % World / 30 % Emerging Market ohne small caps
- 70 % World / 30 % Emerging Market
- Large und mid caps, ohne small caps
- z.B. iShares Core MSCI World UCITS ETF + iShares MSCI EM UCITS ETF
5. Anlagestrategie – 70 % World 15 % Emerging Market mit 15% Small caps
- 70 % World 15 % Emerging Market mit 15% Small caps
- Large, mid und small caps
- z.B. iShares Core MSCI World UCITS ETF USD + iShares MSCI EM UCITS ETF + iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF
6. Anlagestrategie – Dividenden Strategie
- ist für Vermögende am Besten geeignet oder als Teilanlage, um passive Einnahmen, auch bei Kurseinbrüchen zu bekommen.
- Es gibt verschiedene Anlagemöglichkeiten. Branchen, Länder und Indizes bezogen.
- Z.B, um das Weltportfolio abdecken zu können, ist der FTSE All-World High Dividend Yield ETF interessant. Länder bezogen der UK Dividend ETF (Vorteil hier: Man zahlt keine Quellensteuer). Indizes bezogen wird beispielsweise oft der S&P US Dividend Aristocrats UCITS ETF, der sich auf Dividenden Aristokraten konzentriert.
7. Anlagestrategie – Core Satellite Strategie
Bei Fragen gerne eine E-Mail an info.trotzunsicherheitzumerfolg@gmail.com.
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